KPF.NRW
Maschinelles Sehen und Distant Reading auf Archivbestände – methodischer Paradigmenwechsel in der Provenienzforschung
Mit der Schaffung eines neuen Recherchetools werden die bislang sehr aufwendigen Archivrecherchen zeitlich und damit wirtschaftlich nicht nur effizienter und nachhaltiger, sondern es wird ein maßgeblicher wissenschaftlicher Mehrwert für die Forschung geschaffen und die bisherige Methodik reformiert.
Durch Digitalisierung sollen die potentiellen Archivbestände prioritär zugänglich gemacht und mittels Maschinellem Lernen und Volltextindizierung erschlossen werden. Dies bedeutet methodisch einen Paradigmenwechsel für die Arbeit der Provenienzforschung, da
- quantitativ sehr viel mehr Dokumente in kürzester Zeit verarbeitet und über das Poolen von Beständen miteinander in Beziehung gesetzt werden können,
- Wissen über und Zugang zu Archivbeständen demokratisiert wird, weil über Volltexte mit weniger Vorwissen relevante Dokumente identifiziert und ausgewertet werden können,
- Fundstellen bereits während der Arbeit mit den Akten durch weitere Recherchen unmittelbar analysiert und kontextualisiert werden können, und letztlich
- qualitativ bessere Ergebnisse in kürzerer Zeit erzeugt werden können.
Die Anwendung ist damit ein Serviceinstrument für jede kunst- und kulturgutbewahrende oder -handelnde Einrichtungen. Besonders profitieren würden Einrichtungen, Behörden und der Kunsthandel im Bereich Provenienzforschung.
Grundlage sollen für die Provenienzforschung relevante Bestände aus Bundes, Landes- und Kommunalarchiven wie aus Privatbesitz (Galeriearchive, Privatnachlässe) sein. Diese können bereits digitalisiert und online zugänglich sein, als auch noch analog vorliegen, da die KPF.NRW eigene Etats für die Digitalisierung von Archivalien zur Verfügung stellen kann. Wesentlich sind grundsätzlich hochwertige Digitalisate, die über eine Dokumentenpipeline verarbeitet werden.
Projektzeitraum
1.Februar 2024 bis 31.12. 2024
Projektleitung
Jasmin Hartmann, KPF.NRW
Ruth von dem Bussche, Düsseldorf