KPF.NRW

Institutions- und Sammlungsübergreifende Untersuchung nordrheinwestfälischer/westdeutscher Bezüge zu Kulturgutentziehungen aus der ehemaligen SBZ/DDR zwischen 1945 und 1990 (Personen- und Handels-Netzwerke, Mechanismen)

In Kooperation mit dem DZK wird die KPF.NRW voraussichtlich ab Oktober 2023 ein Projekt zur Grundlagenforschung im Bereich Kulturgutentziehungen in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der DDR durchführen. Ziel des Projektes ist die Untersuchung der Erwerbswege von Kunst- und Kulturgütern zwischen den kulturgutbewahrenden Einrichtungen in NRW, den Akteuren des Handels und den Verkaufsorganen der SBZ/DDR.

Im Fokus des Projektes stehen sowohl die Geschäftsbeziehungen der Kunst und Antiquitäten GmbH (KuA) der DDR nach 1973 als auch die vor 1973, darunter der Zentralstelle für wissenschaftliche Altbestände (ab 1953), der Deutschen Buch-Export und -Import GmbH (ab 1953) sowie dem Zentralantiquariat (ab 1959) mit Geschäftspartnern in NRW. Im zeitlichen Rahmen von 1945 bis 1990 sollen Strukturen und Mechanismen der Geschäfte sowie Protagonisten und Netzwerke des Handels und des Erwerbs von Kulturgut identifiziert werden. Eine grundlegende Untersuchung der Forschungsfrage sowie der entsprechenden Eruierung von – diese Prozesse aufklärenden – Quellen ist bislang ein Desiderat. Eine entsprechende Quellenbasis ist aber grundlegend für zukünftige, vertiefende Einzelfallforschungen.

Im Zuge dieser Maßnahme werden relevante Aktenbestände und Recherchemöglichkeiten in den verschiedenen Archiven des Landes NRW und des Bundes erfasst und ausgewertet. Parallel dazu werden Untersuchungen in den kulturgutbewahrenden Einrichtungen in NRW durchgeführt, die über entsprechende Objekte in ihren Beständen verfügen bzw. die bereits bekannte Einzelfälle zu nachgewiesenen oder möglichen Kulturgutentziehungen in SBZ und DDR in NRW und ihre beteiligten Akteure identifiziert haben. Ferner wird im Rahmen des Projekts eine grundlegende Bedarfsanalyse erstellt. Im Ergebnis soll eine Liste einschlägig beteiligter Akteure sowie ein sachthematisches, gattungsübergreifendes Inventar (Findmittel) relevanter und potentieller Quellen entstehen.

Projektzeitraum

1. Januar 2024 bis 31. Dezember 2025

Beteiligte Institutionen

Das Projekt wird in Kooperation mit verschiedenen kulturgutbewahrenden Einrichtungen in NRW durchgeführt.

Projektleitung

Dr. Dagmar Thesing, wissenschaftliche Referentin, KPF.NRW
Dagmar.thesing@kpf.nrw

Projektmitarbeiter:innen

Dr. Annett Büttner, wissenschaftliche Referentin, KPF.NRW
annett.buettner@kpf.nrw

Xenia Schiemann, wissenschaftliche Referentin, KPF.NRW
xenia.schiemann@kpf.nrw

Gefördert durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste

Deutsches Zentrum Kulturgutverluste

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